Neuigkeiten

Chlorothalonil - Status beim WUL

Die Situation im Zusammenhang mit den Chlorothalonil-Metaboliten (Abbauprodukten) im Grund- und Trinkwasser ist weiterhin unerfreulich – und im Detail zudem facettenreich und komplex. Wir haben frühzeitig und möglichst umfangreich kommuniziert und diese Informationen seither hier mit fortlaufenden weiteren Beiträgen aktuell gehalten (WUL-Neuigkeiten).

Mit dem Verbot des Ausbringens der Substanz, welches kurz vor Weihnachten (endlich) erfolgte und seit 1. Januar des laufenden Jahres wirksam ist, hat sich die Situation in zweierlei Hinsicht verändert: einerseits sollte der «Nachschub» nun unterbrochen sein, andererseits gelten per «Automatismus» plötzlich sämtliche Metaboliten von Chlorothalonil als «relevant». Damit gelten die vorsorglichen sehr tief angesetzten Höchstwerte auch für weitere Substanzen, die z.T. nach wie vor gar nicht gemessen/analytisch nachgewiesen werden können.

Die Datenlage insgesamt ist weiterhin «dünn». Wir arbeiten mit den kantonalen Behörden daran, dies auch für unser Verbandsgebiet zu ändern. Der Verband der Kantonschemiker VKCS plant schweizweit für Mitte 2020 eine weitere Messkampagne. Bis dahin sollen u.a. die Analyseverfahren verbessert, validiert und akkreditiert werden.

Umsetzbare «Massnahmen» für eine rasche Verbesserung der Situation im Trinkwasser – nach mehreren Jahrzehnten des Einsatzes dieses Pestizids in der Landwirtschaft – sind kaum ersichtlich. Aufbereitung mit Umkehrosmose z.B. bringt mit dem «Konzentrat» (Abfall aus dem Prozess) mindestens ein neues ungelöstes Problem mit sich.

Vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV waren für Mitte Januar neue Informationen angekündet. Es hat jedoch Ende 2019 erneut bestätigt, dass «Konsumentinnen und Konsumenten … das Trinkwasser weiterhin konsumieren können». «Im Sommer 2020» werde «das BLV entscheiden, welche Vollzugsmassnahmen notwendig sind, um die hohe Trinkwasserqualität in der Schweiz weiterhin garantieren zu können.» (SVGW-Zirkular 2019/34). Von den zuständigen kantonalen Behörden waren nächste Informationen auf Ende Monat versprochen. Bis zum heutigen Datum (27.01.2020) sind diese behördlichen Informationen jedoch noch nicht publiziert worden.

Wir beim WUL haben zudem einen Besuch von Trinkwasserinspektorat und AWA bei uns angeregt, welcher in Kürze stattfinden sollte und möglicherweise in einigen Bereichen mehr Klarheit bringen wird.

Wie den obigen Ausführungen entnommen werden kann, ist nach wie vor sehr vieles «im Tun» aber es gibt auch noch viel zu klären. Richtigerweise werden die weiteren Schritte auf übergeordneter Ebene (schweizweit) vorbereitet und koordiniert. Wir prüfen die Machbarkeit von Massnahmen lokal hier bei uns.

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